Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Claudia Moll erkundigt sich im AWO-Seniorenzentrum Morillenhang in Aachen über Hitze- und Klimaschutz in der Pflege

Wie können Pflegebedürftige und Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen künftig besser vor den gesundheitsschädlichen Folgen von Hitzewellen geschützt werden? Bei einem Besuch im AWO-Seniorenzentrum suchen die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll und Vertreterinnen und Vertreter der AWO nach Lösungen.

Die Sommer in Deutschland werden immer wärmer. Besonders für ältere, pflegebedürftige, und chronisch kranke Menschen bringt die Hitze mit hohen Tages- und Nachttemperaturen große Belastungen und gesundheitliche Gefahren mit sich. Auch für die Beschäftigten in der Pflege ist die Arbeit unter solchen Bedingungen eine große Belastung.

Die Pflegebeauftragte des Bundes, MdB Claudia Moll, informierte sich im AWO Seniorenzentrum Morillenhang der von der AWO Gesellschaft für Altenhilfeeinrichtungen (GesA) betriebenen Einrichtung der AWO Mittelrhein über Klima- und Hitzeschutz in der stationären Pflege. Dabei verwies die AWO Bundesvorständin Claudia Mandrysch, darauf, dass sich die AWO bereits vor zehn Jahren auf den Weg gemacht hat und in der sozialen Arbeit bei Klimaschutz und -anpassung als Vorreiterin gilt.

Was mit den aktuellen Rahmenbedingungen bereits an Klimaschutz in der stationären Pflege möglich ist, zeigt die AWO Gesellschaft für Altenhilfeeinrichtungen mbH (GesA). Sie beteiligt sich mit drei Einrichtungen am AWO Projekt „klimafreundlich pflegen“ und hat die Maßnahmen auf alle ihre Einrichtungen flächendeckend ausgeweitet. Martin Wehr, Einrichtungsleiter der Aachener AWO Seniorenzentren Morillenhang und Kennedypark erläutert: „Ab 2023 erheben wir alle drei Jahre den CO2-Fußabdruck der Einrichtungen, zudem eruieren wir per Eco-Mapping mögliche Klimaschutzmaßnahmen. Wir setzen schon seit 2019 bei der Wahl unserer Bettwäsche- und Frottierwarenlieferanten auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Regionalität ist auch maßgeblich bei der Erstellung eines nachhaltigen Rahmenspeiseplans nach DGE-Standard. So können wir gesundes, frisches und regionales Essen mit einem möglichst kleinen CO2-Fußabdruck anbieten.

Die Ernährung ist auch ein wichtiger Punkt, wie wir in den AWO-GesA-Einrichtungen den Hitzewellen entgegen treten“, erläutert Wehr weiter. „Gemeinsame „Trinkrunden“ mit kaltem Tee, und leckeren, ständig verfügbaren Kaltgetränken ergänzen in den heißen Tagen eine leichte, wasserreiche Kost mit kleinen Snacks wie frischen Melonen oder Eis. Bei der Wahl von Hilfsmitteln, wie Lagerungskissen versuchen wir das Hitzeproblem besonders zu berücksichtigen und natürlich haben wir auch ein den Temperaturen angepasstes Lüftungskonzept.“

Ein effektiver und notwendiger Schutz gegen Hitze wäre eine Beschattungsmöglichkeit von außen. Sabine von Homeyer Vorständin der AWO Mittelrhein sagt dazu: „Nahezu alle Gebäude von Pflegeeinrichtungen wurden vor Jahrzehnten geplant und sind daher schlecht gegen die Auswirkungen des Klimawandels gerüstet. Deshalb brauchen wir schnell die Möglichkeit technische und bauliche Anpassungen in sozialen Einrichtungen umzusetzen. Bei der AWO Mittelrhein und ihren Gesellschaften ist nachhaltiges Handeln eines unserer wichtigsten strategischen Ziele. Wir wollen gegen die Folgen des Klimawandels vorgehen. Wir wollen ein gesundes Arbeitsumfeld für unsere Beschäftigten und wir wollen eine gute Lebensqualität für die Menschen in unseren Einrichtungen. Eine Finanzierung aus dem vorhandenen System ist jedoch für sozial-gemeinnützige Organisationen wie die unsere, bei allen Anstrengungen, nicht möglich. Deshalb brauchen wir jetzt eine Investitionsoffensive für Klimaschutzmaßnahmen in sozial-gemeinnützigen Organisationen.“

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