Seit über 100 Jahren für die Menschen da – die Geschichte der AWO

„Wir wollen nicht in der Vergangenheit verharren, sondern vielmehr immer wieder zurückschauen und die Gegenwart an ihr prüfen und uns an dem, was gut daran war, neu orientieren, um immer wieder erneut für die Zukunft bereit zu sein.“

Marie Juchacz – Gründerin der AWO und Frauenrechtlerin

AWO Bezirksverband Mittelrhein — Marie Juchacz — Gründerin der AWO und Frauenrechtlerin
Die AWO Mittelrhein fördert, begleitet und unterstützt Menschen jeder Generation, Nationalität, Religion und jeden Geschlechts. Sie ist demokratisch und föderativ aufgebaut. Sie verbindet freiwilliges Engagement mit professionellen Dienstleistungen.

2019 feierte die Arbeiterwohlfahrt ihr 100. Gründungsjubiläum und der AWO Bezirksverband Mittelrhein den 70. Jahrestag seines Bestehens. Und anlässlich dieser beeindruckenden Zahlen möchten wir eine kleine Zeitreise unternehmen.

Was haben wir in den vergangenen Jahrzehnten erreicht? Wer waren und wer sind die Menschen hinter den großen Aufgaben und wie ist die AWO Mittelrhein für die Zukunft aufgestellt? Um das herauszufinden, werfen wir einen kritischen Blick zurück und schauen, ob es uns gelungen ist, die Grundwerte der AWO durch unser Handeln offensiv in die Gesellschaft hineinzutragen und zu realisieren.

Eckdaten der Geschichte der AWO am Mittelrhein

  • 1918

    Ende des Ersten Weltkriegs. Der Novemberrevolution 1918 folgt 1919 die Gründung der Weimarer Republik.

  • 1919

    Gründung des „Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt“ als Parteiausschuss der SPD

  • Frühe 1920er-Jahre

    Gründung erster Ortsgruppen der Arbeiterwohlfahrt am Mittelrhein

  • Um 1924

    Gründung „Bezirksausschuss für Arbeiterwohlfahrt Obere Rheinprovinz“. Sitz: Severinstraße in Köln.

  • 1925

    Der „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt“ wird in Berlin als Verein eingetragen

  • 1933

    Adolf Hitler wird zum Reichskanzler ernannt. Es folgt die Zerschlagung von Parteien, Gewerkschaften und anderer demokratischer Organisationen. Auch die Arbeiterwohlfahrt wird verboten.

  • 1939 bis 1945

    Zweiter Weltkrieg

  • 1946

    Wiedergründung des „Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt“, eingeladen sind die bis dahin gegründeten Bezirksausschüsse. Einrichtung einer Geschäftsstelle in Hannover.

  • 1946

    Eröffnung des ersten Kindergartens im Bezirksgebiet in Düren

  • 1947

    Erste Konferenz des „Bezirksausschusses Obere Rheinprovinz“ nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs

  • 1948

    Bezug der ersten Büros am Venloer Wall in Köln. Die Baracken sind eine Spende des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks.

  • 1949

    Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik

  • 1951

    Der Bezirksverband wird wieder Verein

  • 1957

    Eröffnung des ersten Altenwohnheims in der Kölner Rubensstraße, des ersten im Bezirksgebiet

  • 1961

    Bau der Berliner Mauer

  • 1962

    1960 initiiert der Bundesverband die „Wandermütterschule“. 1962 übernimmt der Bezirk das Modell der mobilen Elternschule.

  • 1963

    Eröffnung des ersten Betreuungszentrums für türkische Arbeitnehmer*innen in Köln

  • 1966

    Eröffnung eines „Sonderkindergartens“ für körperlich und geistig behinderte Kinder in Derschlag

  • 1970

    Eröffnung der Ferienanlage „Hubertushang“ in Odenthal

  • 1977

    Eröffnung des „Marie-Juchacz-Zentrums“ in Köln-Chorweiler. Weitere Altenzentren entstehen in Dieringhausen, Troisdorf, Düren, Herzogenrath und Weilerswist.

  • 1970er-Jahre

    Gründung der „Mobilen Sozialen Hilfsdienste“

  • 1980

    Gründung des Bezirksjugendwerks

  • 1982

    Gründung des „Helene-Simon-Bildungswerks“ als Weiterbildungswerk des Bezirkverbands

  • 1987

    Einrichtung eines betreuten Wohnangebots für HIV-Positive und Aids-Erkrankte in Köln

  • 1988

    Eröffnung des Erweiterungsbaus des Marie-Juchacz-Zentrums in Köln-Chorweiler

  • 1989

    Fall der Berliner Mauer

  • 1990

    Tag der Deutschen Einheit/Deutsch-deutsche Vereinigung

  • 1992

    Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber*innen

  • 1994

    Der AWO Bezirksverband Mittelrhein e. V. übernimmt vom Bundesverband das Jugendheim Haus Sommerberg in Rösrath

  • 1995

    Die Pflegeversicherung wird als eigenständiger Zweig der Sozialversicherung eingeführt

  • 2001

    Umzug der Geschäftsstelle des Bezirksverbands nach Köln-Chorweiler

  • 2004

    Ausgliederung verschiedener Geschäftsfelder in rechtlich eigenständige, gemeinnützige Tochtergesellschaften

  • 2005

    Das Zweite Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) tritt in Kraft

  • 2006

    Zusammenschluss der Kreisverbände Bonn/Rhein-Sieg

  • 2007

    AWO-Bundeskonferenz in Magdeburg verabschiedet „Grundsätze und Eckpunkte zur Verbandsentwicklung der AWO“

  • 2009

    Zusammenschluss der Kreisverbände Euskirchen/Rhein-Erft und Oberberg/Rhein-Berg

  • 2009

    Bezirksvorstand beschließt Anwendung des AWO-Unternehmenskodex für sich und Tochterunternehmen

  • 2011

    Aussetzung der Wehrpflicht; die letzten Zivildienstverhältnisse laufen aus. Der Bundesfreiwilligendienst wird geschaffen.

  • 2014

    Fertigstellung des Neubaus Haus Aggerblick/Alfred-Delp-Altenzentrum

  • 2015

    Eröffnung Wohngemeinschaftshäuser für Senior*innen in Nierderzier/Huchem-Stammeln

  • 2016

    Eröffnung des Seniorenzentrums Süssendell in Stolberg-Mausbach

  • 2018

    Einführung des Präsidiumsmodells

Aus diesem Grund haben wir die 1989 erschienene Chronik „Arbeiterwohlfahrt am Mittelrhein – Ursprünge und Entwicklung“ neu aufgelegt und durch den vorliegenden Band „Der AWO Bezirksverband Mittelrhein e. V. 1989 bis 2019 – Der Weg ins 21. Jahrhundert“ ergänzt.

Das dritte Buch der zum Jubiläum erscheinenden Trilogie, „Gesichter der AWO am Mittelrhein“, widmet sich am Beispiel von 35 Persönlichkeiten der AWO den Menschen aus unserer Region, die mit leidenschaftlichem Engagement ein gut funktionierendes, enges AWO-Hilfs- und -Netzwerk aufgebaut haben.

AWO Bezirksverband — 1989 erschienene Chronik „Arbeiterwohlfahrt am Mittelrhein – Ursprünge und Entwicklung“.
Die AWO Mittelrhein fördert, begleitet und unterstützt Menschen jeder Generation, Nationalität, Religion und jeden Geschlechts. Sie ist demokratisch und föderativ aufgebaut. Sie verbindet freiwilliges Engagement mit professionellen Dienstleistungen.

Die Buch-Trilogie zur Geschichte der AWO am Mittelrhein

Die Buch-Trilogie zur Geschichte der AWO Bezirksverband Mittelrhein e.V.
  • Für die Menschen! Gesichter der AWO am Mittelrhein.

    15,5 cm x 22 cm, kartoniert, 120 Seiten mit zahlreichen Abbildungen Hrsg.: AWO Bezirksverband Mittelrhein e. V. ISBN 978-3-7616-3317-5, 16,95 Euro

    Worum geht es?

    Seit 100 Jahren engagieren sich Menschen für die Arbeiterwohlfahrt. Auch bei uns am Mittelrhein haben Frauen und Männer unter teilweise sehr widrigen Bedingungen in den schweren Zeiten nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg die AWO ins Leben gerufen und sie, nach dem Verbot der Nationalsozialisten, 1945 wiederaufgebaut.

    Der erste Band der Trilogie – Gesichter der AWO am Mittelrhein stellt in 35 biografischen Skizzen Persönlichkeiten vor, die den Verein ehrenamtlich geprägt und mitgestaltet haben. Die Porträts geben einen authentischen Einblick in das Leben von Marie Juchacz, Theo Burauen, Robert Görlinger, Elisabeth Kirschmann-Roehl, Walter Heckmann und 30 weiteren Persönlichkeiten aus dem gesamten Bezirksgebiet und machen die Geschichte der AWO lebendig und erfahrbar.

  • Arbeiterwohlfahrt am Mittelrhein 1919 bis 1989. Ursprünge und Entwicklung.

    15,5 cm x 22 cm, kartoniert 200 Seiten mit 97 s/w Abbildungen. Hrsg.: AWO Bezirksverband Mittelrhein e. V. ISBN 978-3-7616-3318-2, 16,95 Euro

    Worum geht es?

    Das Buch beleuchtet die Ursprünge und Entwicklung der Arbeiterwohlfahrt am Mittelrhein. Die Grundlage für diese Reise in die Vergangenheit sind ausführliche Recherchen in historischen Dokumenten und Archiven und Gespräche mit Zeitzeugen. Diese Chronik zeichnet die ersten 70 Jahre seit der Gründung der Organisation nach. Sie zeigt, wie die Arbeiterwohlfahrt nicht nur Nothilfe durch Suppenküchen und Kleiderspenden, durch Familienhilfe und Kindererholungsmaßnahmen leistete, sie zeigt auch ihren Kampf für eine rechtlich gesicherte Sozialpflege.

    Nah am Geschehen dokumentiert der Band die Rückschläge während des Zweiten Weltkriegs und die Ausrichtung in der Folgezeit, mit dem Aufbau der Organisation und ihrem Netz sozialer Einrichtungen. Ein spannendes Gesamtbild von Anfängen, Neuaufbau und Wandel.

  • Der AWO Bezirksverband Mittelrhein e. V. 1989 bis 2019. Der Weg ins 21. Jahrhundert.

    Wenzel Seibold, Ann-Katrin Thomm

    15,5 cm x 22 cm, kartoniert, 192 Seiten mit 16 s/w und 78 farb. Abbildungen. Hrsg.: AWO Bezirksverband Mittelrhein e. V., ISBN 978-3-7616-3319-9, 16,95 Euro

    Worum geht es?

    Der zweite Teil der Chronik „Der AWO Bezirksverband Mittelrhein e. V.“ beschäftigt sich mit zentralen Themen aus den letzten 30 Jahren.

    Dieser Band beleuchtet unseren Weg zu einem neuen Leitbild und dem damit verbundenen Grundsatzprogramm. Er thematisiert die Neuerscheinung ebenso wie den Wandel in der Struktur des Verbands – während die AWO-Grundwerte Solidarität, Toleranz, Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit selbstverständlich bestehen bleiben.

    Angereichert mit Fotos und Grafiken gewährt die Chronik Einblicke in die Geschichte der letzten drei Jahrzehnte, herausgearbeitet aus Dokumenten und Interviews. Informative Themenkästen wie zur Reform der Sozialen Pflegeversicherung oder zur Agenda 2010 verdeutlichen die Umbrüche im sozialen Sektor und die Auswirkungen für die AWO.

    Die Autoren.

    Wenzel Seibold studierte Neuere und Neueste Geschichte und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Seit 2012 ist er selbstständiger Historiker und Redakteur in Wiesbaden. Ehrenamtlich setzt er sich als Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender von Open History e. V. für eine offene und aktive Geschichtswissenschaft ein.

    Dr. Ann-Katrin Thomm ist Historikerin. Ihre Tätigkeitsfelder sind die Konzeption und die inhaltliche Erarbeitung von Ausstellungen und Publikationen sowie die Planung und Durchführung von Seminaren der historisch-politischen Bildung. Die Geschichte der Arbeiterbewegung ist einer ihrer Arbeitsschwerpunkte.

Die AWO Mittelrhein fördert, begleitet und unterstützt Menschen jeder Generation, Nationalität, Religion und jeden Geschlechts. Sie ist demokratisch und föderativ aufgebaut. Sie verbindet freiwilliges Engagement mit professionellen Dienstleistungen.

Die Bücher sind bei der AWO Bezirksverband Mittelrhein und über den Buchhandel erhältlich.