Fortbildungen „Interkulturelle Öffnung“ für Leitungskräfte der 14 Seniorenzentren der AWO Niederrhein

Kooperation AWO Bezirksverband Mittelrhein – Institut zur Interkulturellen Öffnung (IzIkÖ)- mit AWO Bezirksverband Niederrhein.

Das IzIkÖ der AWO Mittelrhein begleitet und unterstützt Einrichtungen, Behörden, Ämter auf dem Weg der interkulturellen Öffnung bzw. Orientierung. Die Angebotspalette umfasst das Coaching der Einrichtungsleitung zur gemeinsamen Planung von Maßnahmen, Fortbildungen und Trainings für die Mitarbeitenden sowie Supervision und Mediation zur Verbesserung und Sicherung der Qualität des Angebots der Einrichtungen (www.izikoe.de).

Mit Öffnungsprozessen in der Seniorenarbeit hat das Institut vielfältige Erfahrungen sowohl mit Workshops für Leitungskräfte zur strategischen Ausrichtung der interkulturellen Orientierung als auch mit Schulungen der Pflegenden in Hinsicht auf Vielfaltsorientierung bei Pflegenden und Bewohner*innen.

Das Projekt INAR (Integration Geflüchteter und Migrant*innen in den Arbeitsmarkt) der AWO Niederrhein hat zum Ziel, die Arbeitsmarktintegration und eine langfristige Einbindung der Zugewanderten in den Pflegebereich zu stärken. Das bedingt nicht nur die Bereitschaft von Geflüchteten und Migrant*innen, im Pflegesektor zu arbeiten, es setzt auch voraus, dass sich die Einrichtungen der Altenhilfe bzw. Pflegeeinrichtungen auf diese neue Zielgruppe einstellen. Dazu hat die Geschäftsführung der AWO Niederrhein 2019 die Kooperation mit der Abteilung Migration & Integration begonnen.

Um die Einrichtungen dabei zu unterstützen, bietet das Projekt INAR eine Seminarreihe für Leitungskräfte der AWO Seniorendienste Niederrhein gGmbH zum Thema Interkulturelle Öffnung an. Zur fachlichen Planung und Durchführung der Seminare wurde Anfang 2020 das IzIkÖ angefragt. Susanne Schmidt, Leitung des IzIkÖ, hat den Auftrag gerne angenommen, zumal auch bei den Diensten von JMD und MBE des Fachdienstes Migration und Integration der AWO Mittelrhein eine Kooperation mit den Seniorenzentren der AWO Mittelrhein zur Integration Zugewanderter in die Pflege entwickelt wird. Die Informationen der Beratenden bei der AWO Mittelrhein fließen mit in die Seminarinhalte bei der AWO Niederrhein ein und zeigen sich als sehr hilfreich und bereichernd.

Der erste Workshop, an dem Leitungskräfte aus unterschiedlichen Einrichtungen teilnahmen, konnte im Oktober 2020 unter entsprechenden Abstands- und Hygieneregeln noch als Präsenzveranstaltung im AWO Karl-Jarres Seniorenzentrum in Duisburg durchgeführt werden. Weitere drei Workshops konnten als Videokonferenz von Januar bis März 2021 stattfinden.

Im Rahmen des Workshops umfasst ein Input die theoretischen Grundlagen der Sensibilisierung für Vielfaltsorientierung. Dazu gehören auch die Stichworte Vorurteilsbewusstsein und die Reflexion eigener Haltungen und Prägungen. Kommunikation und die Entwicklung von Teams sind wichtige Themen für die Vielfaltsorientierung. In interaktiven Aufgaben und Gruppenarbeit erörtern und diskutieren die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen im Umgang mit Vielfalt und kultursensibler Pflege und analysieren den aktuellen Stand der interkulturellen Öffnung in ihren Einrichtungen. Klar ist dabei allen Leitungskräften, dass Einflüsse biografischer, kultureller sowie personeller und situativer Art in Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander verschränkt sind. Für diese Erkenntnis sorgt die Referentin und interkulturelle Trainerin Domenica Licciardi, die durch die Workshops des IzIkÖ führt, stets zu Beginn der Seminare.

Erfreulich an unserer Erfahrung mit den Seminaren ist zum einen, dass die weitere interkulturelle Öffnung der Einrichtungen bei den Leitungskräften trotz der Herausforderungen in der Pandemie-Bekämpfung, beim Schutz von Bewohner*innen und Mitarbeitenden sowie bei der Organisation und Durchführung der Impfungen, auf großes Interesse stößt. Zum anderen kann festgehalten werden, dass auch bei so sensiblen Themen wir der eigenen Haltung beim Umgang mit Personal verschiedener Herkünfte das digitale Format einen ehrlichen und offenen Austausch ermöglicht.

Die Rückmeldungen bzw. Ergebnisse dieser Fortbildungen sollen die Grundlage für eine weitere Seminarreihe bilden, in der die interkulturelle Öffnung/ Vielfaltsorientierung gemeinsam mit den Einrichtungen vertieft wird.

Bildunterschrift:
Einflüsse situativer, kultureller und personaler Art sind in Begegnungen von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft oft miteinander verschränkt, erklärt die Referentin Domenica Licciardi.

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