AWO fordert: keine Kürzungen beim FSJ und BFD

Freiwilligendiensten drohen 2024 Haushaltskürzungen von 20 %

Nach Informationen zur Haushaltsplanung des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) drohen den Freiwilligendiensten im Haushaltsjahr 2024 Einschnitte von bis zu 20 %. Die AWO NRW fordert das aktuelle ungekürzte Budget für die Freiwilligendienste in den bereits für März angekündigten Eckwerten für den Haushalt 2024 zu verankern. Anderenfalls könnten allein bei der AWO in NRW 20% der 450 Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und 260 im Bundesfreiwilligendienst (BFD) verloren gehen.

Der Eckwert für den Haushalt 2024 wird zum 25. Februar 2022 vom BMFSFJ im BMF angemeldet und vom Kabinett am 09. März 2022 festgelegt. Danach beginnt das parlamentarische Verfahren. Wie der BAK FSJ aus dem politischen Raum erfahren hat, sollen die Freiwilligendienste auf den Eckwert aus 2017 zurückfallen. Dies würde eine Minderung der Budgets um 20% bedeuten. Ab dem Jahrgang 2023/24 könnten dadurch 20% der bestehenden Plätze im FSJ/FÖJ und im BFD wegbrechen.

Bis 2023 sind die Mittel für die Freiwilligendienste gesichert. Jedoch werden Freiwilligenplätze, die auch aus Haushaltsmitteln des Jahres 2024 gefördert werden, bereits ab Herbst 2022 eingerichtet und beworben, damit die Freiwilligen im Sommer 2023 ihren einjährigen Dienst starten können. Das heißt, Gelder, die jetzt für 2024 nicht eingestellt werden, können nicht für Plätze des Jahrgangs 2023/24 eingeplant werden.

Fast einhunderttausend zumeist junge Menschen nutzen die Freiwilligendienste um etwas Sinnstiftendes zu tun und sich dabei persönlich weiterzuentwickeln. Freiwilligendienste sind Lernorte der ganzheitlichen Bildung und leisten einen wertvollen Beitrag zur Demokratieförderung. Menschen mit Unterstützungsbedarf, z. B. Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung oder in Betreuungsangeboten, z. B. in Kita und Schulkinder – sie alle profitieren von der engagierten Unterstützung durch Freiwillige.

Die AWO NRW fordert die Bundesregierung auf, das aktuelle Budget der Freiwilligendienste FSJ, FÖJ und BFD ungekürzt in den Eckwerten für den Haushalt 2024 zu verankern. Michael Mommer, Vorsitzender der AWO NRW mahnt: „Wenn die Mittel durch Kürzungen und nicht mit einem ausreichenden Vorlauf zur Verfügung stehen, sind bis zu 20 % der aktuellen Plätze gefährdet. Für die meist jungen Menschen, die sich zum Wohle der Gemeinschaft engagieren wollen, wäre das ein Schlag ins Gesicht und es wäre ein herber Rückschlag für die demokratische Bildung im Rahmen der sozialen Arbeit.“

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