Der AWO Bezirksverband Mittelrhein wird 75!

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) setzt sich schon seit über 100 Jahren für die Menschen ein – auch hier am Mittelrhein. Nach ihrer sehr erfolgreichen Arbeit seit der Gründung 1919 wurde die Organisation 1933 durch die NSDAP zerschlagen. Unmittelbar nach Krieg und Zwangsherrschaft startete die Arbeiterwohlfahrt wieder ihre Hilfstätigkeit, zunächst in kleineren Gruppen und Ortsverbänden. In der Kölner Arbeiterwohlfahrt wurden alle wieder angelaufenen Aktivitäten im nördlichen Teil der ehemaligen Oberen Rheinprovinz koordiniert und innerverbandlich gegenüber dem Hauptausschuss der Arbeiterwohlfahrt in Hannover vertreten. Es musste möglichst schnell eine stabile und einheitliche Gesamtorganisation geschaffen werden, die leistungsfähig genug war, die durch zwölf Jahre Gewaltherrschaft unterbrochene Arbeit fortzuführen und stark genug, um möglichst effektiv auf die akute Notlage reagieren zu können. Man brauchte ein Gremium, das für eine gerechte und gleichmäßige Verteilung von Hilfsgaben sorgen konnte und das auch gegenüber der Besatzungsmacht Gesprächs- und Verhandlungspartner war. Ein gewähltes Gremium, das die demokratische Grundlage für den Gesamtverband der AWO von der Basis bis zur Führungsspitze gewährleistet.

Es ist belegt, dass bereits am 17. Juli 1947 die erste Bezirkskonferenz unter der alten Bezeichnung „Bezirksausschuss Obere Rheinprovinz“ stattfinden konnte. Zusammengefunden hatte sich dieses Gremium sogar schon 1946, um Helfer*innenschulungen und die Verteilung von Spenden zu organisieren.

Dieser Bezirksausschuss gilt als Vorbereitungskomitee für den am 8. Oktober 1949 konstituierten Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt Mittelrhein. In die Bezirkskonferenz am 8. Oktober 1949 wurden erstmals ordentliche Delegierte aus den Kreisausschüssen der Arbeiterwohlfahrt entsandt und es wurde ein völlig neuer Vorstand gewählt, dem auch der spätere Bezirksvorsitzende und Kölner Oberbürgermeister Theo Burauen angehörte.