5. Armuts- und Reichtumsbericht - Bezahlbarer Wohnraum ist eine wesentliche Stellschraube.

„Bezahlbarer Wohnraum ist eine wesentliche Stellschraube bei der Bekämpfung von Armut. Familien und zunehmend auch alte, alleinstehende Menschen können sich wohnen oft nicht mehr leisten. Wir fordern: der sozial gebundenen Wohnungsbestand muss massiv ausgebaut werden!", Michael Mommer / Vorstand der AWO Mittelrhein.

Die Wohnkostenbelastung im unteren Einkommensdrittel ist am höchsten. Bei einem Fünftel der Mieterhaushalt kann von einer Wohnkostenüberlastung ausgegangen werden, weil die Wohnkosten einschließlich Nebenkosten mehr als zwei Fünftel des Haushaltsnettoeinkommens übersteigen.

Auf angespannten Wohnungsmärkten finden einkommensarme Haushalte kaum noch Angebote im günstigen Preissegment. Von dieser Entwicklung sind zunehmend ältere Frauen über 65 Jahre betroffen. Die Situation kann im Alter kaum mehr verändert werden. Viele Wohnungen sind nicht barrierefrei. Es drohen Isolation und schlechtere gesundheitliche Versorgung. Zudem können geringfügige finanzielle Mehrbelastungen im Alter zum Verlust der Wohnung führen.

Menschenwürdiges und bedarfsgerechtes Wohnen muss aber auch bei geringem Einkommen im Alter für jedermann möglich sein. Der sozial gebundene Wohnungsbestand geht gegenüber dem gesamten Wohnungsbaubestand stetig zurück.

Quelle: Stellungnahme zur Anhörung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales am 5. Mai 2021 zum Sozialbericht NRW 2020 - 5. Armuts- und Reichtumsbericht (Vorlagen 17/4607 und 17/4608)

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